Einsendungen und Ressourcen aus der Ideenphase
In der ersten Phase des Leitbildprozesses ging es darum, Ideen, Anregungen und Ziele der Stadtverwaltung sowie der Bürgerinnen und Bürger der Stadt zu sammeln.
Dazu wurden zum Beispiel diese Dokumente ausgewertet:
- Fortschreibung INSEK 2018
- Klimaschutzkonzept 2016
- Stadtumbaustrategie Brandenburg an der Havel Fortschreibung 2018
- Verkehrsentwicklungsplan 2019
- Parkraumkonzept 2018
- Nahverkehrsplan 2018
- Umfrage „Wem gehört die Stadt“ des Kulturbeirates
Die ausführende Agentur complan Kommunalberatung GmbH hat außerdem vertiefende Gespräche mit verschiedenen Abteilungen und Fachgruppen der Stadtverwaltung geführt, um Schwerpunkte der Verwaltungstätigkeit ausfindig zu machen.
Herzstück der Ideenphase waren jedoch über 750 Einsendungen sowohl von Bürgerinnen und Bürgern als auch von Vereinigungen wie zum Beispiel Beiräten und politischen Vertretern. Im Zeitraum von insgesamt einem Jahr und elf Monaten wurden Anregungen und Ideen über ein Kontaktformular auf dieser Website, über die Profile der Stadt in den sozialen Medien, über Postkarten, per E-Mail, über Formulare an Schulen und auf Veranstaltungen eingesammelt, gebündelt und anschließend ausgewertet.
Welche Ideen sind eingegangen?
Bürger/in
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Für meine Heimatstadt wünsche ich mir, dass wir im Jahr 2035 nahezu klimaneutral unterwegs sind. Das Fahrrad wird als gleichwertiges Verkehrsmittel angesehen, was sich auch an der dazugehörigen Infrastruktur widerspiegelt. Öffentliche Gebäude und Einrichtungen setzen auf erneuerbare Energien und Elektromobilität/Brennstoffzellenautos. Bezahlbarer Wohnraum führt zu einer sozialen Durchmischung.
Brandenburg versteht sich als familienfreundliche Stadt und arbeitet hier an qualitativ hochwertigen Angeboten (Spielplätze, Kitas, Schulen).
Generell wünsche ich mir mehr Mut bei Entscheidungen, die die Zukunft beeinflussen. Neue Technologien, Konzepte und Ideen, die bereits in anderen Ländern und Städten Anwendung finden kommen zukünftig aus Brandenburg. Öffentliche Plätze und Straßen sollen nach den Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmer gestaltet werden und die Aufenthaltsqualität steht über allem. Eine autofreie Innenstadt lädt zum Verweilen und zum sozialen Austausch ein. Um einem Leitbild für 2035 mehr Griffigkeit zu geben, empfehle ich die Definition ambitionierter und mutiger Ziele.
Bürger/in
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Cannabis legalisiert
Bürger/in
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Eine Stadt mit Bildung:
gerade in Bezug auf den Zuzug und der immer noch anhaltenden Abwanderung junger Fachkräfte sollte die Stadt zu einen Leuchtturm der Bildung in der Region werden
- dazu müssen Kitas, Grundschulen, Gymnasien und Fachhochschule mit mehr und v.a. qualifiziertem Personal verjüngt und erheblich ausgebaut werden
- maximal 1 % Quereinsteiger mit hoher Qualifikation
- Schwerpunkt auf Qualität statt auf Masse ausrichten
- keine Lernexperiment mehr (z.B. Schreiben nach Gehör, etc.)
- auf Grund des bereits abzusehenden Mangels an Handwerkern sollte die Handwerkerausbildung entgegen dem allgemeinen Trend in Brandenburg wieder vorangetrieben werden (Ausbildungszentrum)
- dies könnte sich auch als Treiber für eine gelungene Integration erweisen
Bürger/in
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Thema Freizeitgestaltung:
größeres Angebot für junge Menschen (Autokino, Clubs, Jugendtheater, Beleben der Kneipenlandschaft, Liveauftritte von Bands ermöglichen zum Beispiel im E-Werk)
Freiflächen (z. B. Packhof) NICHT bebauen sondern für Freizeitangebote nutzen wie Havelfest, Rummel, Hörspielfestival, Wettbewerb zum Drachensteigen
Slawendorf am Standort Nicolaiplatz erhalten und zu einem zuverlässigerem Betreiber/Träger wechseln
Thema Soziales:
bezahlbarer Wohnraum
bessere Integration von geflüchteten Menschen
Situation von Pendlern verbessern (mehr Parkplätze am Hauptbahnhof, Zugtaktung verstärken, uneingeschränktes WLAN in allen Zügen)
Thema Zukunft:
mehr tun für Nachhaltigkeit/Umweltschutz (Aufklärungskampagne Müllentsorgung, Feuchtgebiete erhalten, Artenvielfalt sichern)
attraktive Arbeitsplätze schaffen (auch für junge Menschen)
schnelle Internetverbindungen flächendeckend auch in dörflichen Regionen (Götz, Gollwitz)
moderneres medizinisches Angebot, mehr Fachärzte in Brandenburg ansiedeln
Bürger/in
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Eine fahrradfreundlichere Innenstadt wäre sehr wichtig statt des bisherigen Vorrangs des Autoverkehrs.
Die neuen Straßenbahnhaltestellenbordsteinerhöhungen sind für Radfahrer sehr unangenehm/ungeeignet. Viele Fußwege sind für alte Menschen, Kinderwagen usw. nicht geeignet (zB neustädtische Heidestrasse) ; zu schmal, zu schräg, zu schlecht gepflastert, mit Mülltonnen zugestellt.
Es sollten weniger kommerzielle Angebote das Stadtleben beherrschen, dafür mehr informelle. Die Bedürfnisse von Tourismus mit seinenm Überhang an Restaurants und überflüssigen Geschäften sollten nicht über die Bedürfnisse der Bürgern gestellt werden. Öffentliche Badestellen sollten öffentlich und offen bleiben statt zu noch mehr Marinas zu mutieren. Es sollte mehr öffentliche Beteiligung geben und konkrete Vorschläge, wie der Tourismus wachsen soll, ohne das städische Leben kaputt zu machen und die Qualitäten der Stadt zu zerstören. Es gehen immer mehr Vollzeitarbeitsplätze verloren, durch Tourismus entsteht aber nur Saisonarbeit, verbunden mit einem enormen Flächenverbrauch. Besser wäre eine Förderung der Ansiedlung von Zuziehenden. Diese brauchen aber keine Fakesommerevents auf dem Marienberg, sondern Lebensqualität und Kultur das ganze Jahr über.
Bürger/in
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Ich wünsche mir bis 2035, dass die Stadt in jedem Stadtbezirk zentrale und dezentrale Plätze schafft, an denen sich die Bürger trffen können. Um etliche Bäume herum kann man Bänke anbringen, größere Plätze eher dem Bürger, statt den Autos zu übergeben. Beispielsweise kann man es Betreibern von kleinen Cafe`s und Bars und Kleinstunternehmen (Handwerk, landwirtschaftliche Produkte usw.) günstige Bedingungen anbieten, wenn diese im Gegenzug für ein sauberes Wohlfühlklima sorgen.
Ich möchte, dass es für Gebäude, die schon seit Jahren oder Jahrzehnten leer stehen und verrotten, eine rechtliche Lösung gibt, die es ermöglicht, entweder abzureißen, zu rekonstruieren oder was auch immer. Hier hat beispielsweise die Stadt Hamburg eine Kommission, die genau diese Verfaren eingeleitet hat und dadurch das Stadtbild wieder attraktiver gestalten können.
Ich möchte, dass Brandenburg für jung und alt eine hohe Lebensqualität bietet. Dazu gehört beispiesweise die Möglichkeit, Bürgeranliegen schnell und effizient zu bearbeiten, ausreichend Platz für Kinder und Jugendliche auch im öffentlichen Raum anzubieten, Bauvorhaben an Straßen und Plätzen so abzustimmen, dass ich als Bürger immer eine gute Möglichkeit finde von A nach B zu kommen in angemessener Zeit.
Ich wünsche mir für die Pendler, eine Abstimmung mit dem ÖPNV. Gerade wenn ein Zug mal verspätet kommt, beträgt die Wartezeit oft bis zu 20 Minuten und nach 19 Uhr noch länger. Vielleicht können hier kleine Busse flexibel eingesetzt werden.
Ich möchte das Bildung an allen Einrichtungen der Stadt allen Bürgern zugänglich ist. Beispielsweise sollten auch Bibliotheken der Fachhoschulen auch für den Normalbürger zugänglich sein, mehr Veranstaltungen am Wochenende angeboten werden, die wissenschaftliche Themen oder andere Themen aus Politik aufgreifen und den Bürgern ein Forum zu geben. Auch eine Sonntagsvorlesung für Kinder ist denkbar. Es gibt mehrere Audimax in Brandenburg, die dafür genutzt werden könnten.
Auch stelle ich mir vor, dass den Bürgern ein Städteplankonzept vorgelegt wird, wie unsere Stadt in beispeilsweise aussehen soll. Eine plastische Ausstellung mit dem Modell unserer Stadt, sollte anschaulich diese Stadt der Zukunft darstellen.
Sicher habe ich noch mehr Vorstellungen. Für mich wichtig, dass direkt für den Bürger spürbar wird, dass die Stadt Interesse daran hat mit dem Bürger zu arbeiten und ihn nicht auf Distanz zu halten.
Bürger/in
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Sehr geehrte Damen und Herren,
ich schätze es sehr, dass die Stadt Brandenburg an der Havel ihre Bürgerinnen und Bürger an der Stadtentwicklungsplanung beteiligt! Ich bin mir sicher, dass diese Art der Beteiligung für alle vorteilhaft sein kann und hoffe, dass die eingereichten Ideen konstruktiv in das Leitbild einfließen.
Partizipation ist auch ein zentrales Stichwort meines Wunschbilds der Stadt Brandenburg im Jahr 2035. Um die positiven Veränderungen der vergangenen Jahre gezielt fortzusetzen, müssen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zusammenarbeiten und sich gegenseitig stärken.
Der IT-Branchenverband Bitkom veröffentlichte vor kurzem eine Landkarte der Digitalisierung von deutschen Großstädten. In diesem „Smart City Index“ sind die Städte mit ihrem Punktestand der Digitalisierung aufgeführt. Interessant sind für uns dabei die zahlreichen Indikatoren, an denen die Punktzahl festgemacht wird. Die Stadt Brandenburg an der Havel ist in einigen digitalen Bereichen bereits vorbildlich aufgestellt. Dazu zählen öffentliche WLAN-Hotspots, Online-Auskünfte und -Anträge und verschiedene Geoinformationssysteme.
An anderen Stellen haben wir noch Potenzial: Es fehlen Portale für offene Daten, technische Schnittstellen zu Diensten und Daten der Stadt, Infrastruktur für das Internet der Dinge und Bildungsangebote wie Hackerspaces oder Informatik-Workshops für Kinder und Jugendliche. – All diese Themen stehen im Einzelnen zur Diskussion und müssen individuell auf ihre Relevanz für die Stadt bewertet werden. Vor allem aber dienen sie als Katalysator für den Dialog und die Ausrichtung auf eine zunehmend digitale Gesellschaft. – Eine Gesellschaft, die Technologie nicht unbedarft oder zum Selbstzweck, sondern mit Blick auf die Probleme und Chancen vor Ort bewusst einsetzt.
Als Hochschulstandort sollte die Stadt die für den strukturellen Wandel benötigten Fachkräfte nicht nur verstärkt ausbilden, sondern auch für sich gewinnen können. – Nicht zuletzt, um Herausforderungen der Region mit den Fähigkeiten der eigenen Bürgerinnen und Bürger zu lösen. Unternehmen profitieren direkt von digital kompetenten Fachkräften.
Digitalisierung ist ein Standortfaktor. Unabhängig von Einwohnerzahlen und lokalen Gegebenheiten muss unser Anspruch sein, die Bedingungen herzustellen, die für eine langfristige Verbesserung der Lebensqualität und Sicherung von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen in der Stadt nötig sind. Das Leitbild der Stadt Brandenburg an der Havel muss daher eine eindeutige Position zum Stellenwert von Informationstechnologie in der Stadtentwicklung bis 2035 beinhalten.
Meiner Meinung nach muss dazu eine Digitalstrategie entworfen werden, deren Ziel in das Leitbild eingebettet ist. Nur so können wir den Anforderungen des gesellschaftlichen und technologischen Wandels gerecht werden und die Stadt attraktiv und zukunftsfähig gestalten. Die Treiber für solche Entwicklungen zeigen sich bereits in Form der Gründerszene „HavelValley“ und den daraus hervorgehenden Initiativen. Derartige Aktivitäten müssen aber gemeinschaftlich mit der Stadt, städtischen Tochtergesellschaften und anderen Unternehmen mit gemeinsamen Zielen vorangetrieben werden.
In diesem Sinne freue ich mich auf die kommenden Stadtdialoge und das Ergebnis der Bürgerbeteiligung!
Bürger/in
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„Metropole in West Brandenburg“
Brandenburg hat durch die verkehrsgünstige Lage an der A2 mit guter Anbindung an die
Automobilmetropolen Wolfsburg und künftig Grünheide, die Nähe zu Berlin sowie durch gut
ausgebildetes Fachpersonal sehr gute Voraussetzungen weitere Wirtschaftsansiedlungen zu
gewinnen.
Da sich die Automobilindustrie derzeit im Umbruch befindet und traditionelle Zulieferer zum
Teil wegbrechen (z.B. im Antriebsbereich), muss es das Ziel sein, neue Player zu gewinnen.
Brandenburg könnte sich als Zuliefererpark für die Tesla Gigafabrik einen Namen als
Automobilmetropole in West Brandenburg machen. Doch es muss schnell gehandelt werden,
da der Produktionsstart bereits für Juli 2021 vorgesehen ist. Sicherlich wird ein Großteil der
Komponenten zu Anfang von bestehenden Lieferanten importiert werden, jedoch werden
sicherlich bereits intensive Gespräche geführt bezüglich Standortgründungen in der Nähe von
Grünheide.
Jedoch sollte die wirtschaftliche Ausrichtung sich nicht einseitig auf die Automobilindustrie
beschränken. Es müssen auch weitere zukunftsfähige Arbeitgeber aus anderen Bereichen
angesiedelt werden, um Diversität zu schaffen. So könnte Brandenburg zum Beispiel zu einem
Innovationscluster für erneuerbare Energien oder Umweltmanagement werden.
Es kann ein modernes, nachhaltiges und attraktives Bürohaus errichtet werden, welches von
Start-ups gleichermaßen genutzt werden kann wie von Pendlern um dort einen Teil ihrer
Arbeitszeit mobil in der Nähe des Wohnortes zu arbeiten aber dennoch in einer
professionellen und ergonomischen Arbeitsumgebung im Austausch mit Kollegen und dem
Vorteil einer Gemeinschaftskantine.
Brandenburg könnte seine Kompetenz im Gesundheitssektor erweitern um den Aspekt der
integrativen Medizin und eine Klinik für traditionelle chinesische Medizin (vgl. zum Beispiel Klinik im
Steigerwald) inkl. Ausbildungssektor bzw. ein (ayurvedisches) Kurhaus ansiedeln. Die
Nachfrage nach ganzheitlichen östlichen Heilmethoden wächst stetig und kann die westliche
Medizin perfekt ergänzen.
Angesiedelte Unternehmen müssten verpflichtet werden emissionsarm zu arbeiten durch
Nutzung von Photovoltaik, Wärmerückgewinnung, Nutzung effizienter, ressourcenschonender
Technologien, Aufforstung etc. und sich zum Wohle der Gemeinschaft zu engagieren.
„Stadt der Zukunft“
Brandenburg 2035 CO2 neutral – eine Utopie oder eine gewagte Vision?
Es gibt zumindest Städte, die sich dieses Ziel gesetzt haben und von denen man Anregungen
bekommen könnte. Ob Utopie oder Vision, es lohnt sich sicherlich auf dieses Ziel
hinzuarbeiten, denn Maßnahmen wie Dach-/Fassadenbegrünungen zur besseren
Energiebilanz und Verbesserung der Luftqualität (z.B. Bosco Verticale in Mailand, Kö-Bögen
II in Düsseldorf oder CopenHill in Kopenhagen) erhöhen zugleich die Lebensqualität der
Anwohner und bieten Lebensraum für Tiere. Des Weiteren sollten Aufforstungen neuer
Baumarten, die weniger Wasser benötigen, betrieben werden und mehr (bienenfreundliche) Grünflächen für mehr Artenvielfalt angelegt werden, die zugleich Orte gesellschaftlichen
Lebens werden können.
Auch die Mobilität der Zukunft spielt eine entscheidende Rolle. Durch vernetzte intelligente
Verkehrsleitsysteme kann der Verkehr entzerrt werden und Staus können reduziert werden.
Verkehrsmittel müssen besser kombinierbar sein durch leichtere Übergänge zwischen den
verschiedenen Verkehrsmitteln insbesondere des Fahrrads (z.B. Ausbau der Radwege, mehr
Fahrradplätze in öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrradparkhäuser, Leihfahrräder
unterschiedlicher Art für verschiedene Zwecke). Das Auto verliert in der Zukunft in
Ballungsräumen zunehmend an Relevanz. Der Besitz eines eigenen Autos wird vielerorts
nicht mehr nötig sein. Wer einen Wagen braucht, kann dann auf komfortable Sharing- oder
Leasing-Modelle zurückgreifen.
„Smart Mobility und Digitalisierung verändern unser Leben – und unsere Mobilität.
Alternative Antriebe erobern die Straßen, Städte werden durch neue Verkehrsmittel oder
einen multimodalen Mix neu erschlossen und intelligente Systeme verknüpfen die
Verkehrsträger mit der Infrastruktur. So trägt Mobilität künftig mehr denn je zu mehr
Lebensqualität, Sicherheit, Umwelt- und Klimaschutz bei.“1
„Dank automatisiertem Fahren
lassen wir uns in selbstfahrenden und vernetzten Autos von Tür zu Tür chauffieren. Staus,
Unfälle und Umweltschäden könnten schon bald der Vergangenheit angehören.
Batterieelektrische und Brennstoffzellenfahrzeuge fahren leise und emissionsfrei durch die
Städte. Die Realisierung der Vision Zero rückt mit Riesenschritten näher.“2
Alternative Antriebe, wie zum Beispiel Brennstoffzellen können zur Emissionsreduzierung genutzt
werden. Wind- bzw. Solarparks generieren den dafür nötigen Wasserstoff möglichst vor Ort
durch Elektrolyse. So können Stadt- und Überlandbusse (z.B. Pilotprojekt in der Lausitz),
Polizei-, Feuerwehrfahrzeuge und Krankenwagen, Dienstwagen im öffentlichen Dienst, car
sharing Unternehmen etc. umweltschonend mit Wasserstoff angetrieben werden.
Zu guter Letzt gehört für mich zu einer Stadt der Zukunft eine zukunftsfähige
Bildungslandschaft, die künftige Generationen optimal auf die neuen Anforderungen
vorbereitet. Experten und Zukunftsforscher wie Gerald Hüther, Jesper Juul und Richard David
Precht sind sich einig, dass das bestehende Schulsystem so nicht weitergeführt werden kann.
Die Gründung einer Schule in freier Trägerschaft, die sich an neuesten Erkenntnissen aus
Gehirnforschung und den Sozial- und Erziehungswissenschaften orientiert, ist zudem ein
Anziehungsfaktor für Familien, die sich aus dem Großraum Berlin/Potsdam in Brandenburg
ansiedeln wollen. Die Initiative zur Gründung einer freien Schule, bei der ich mitwirke, wird
dazu ein gesondertes Konzept einreichen. Aber auch die Kooperation mit den bestehenden
Schulen ist außerordentlich wichtig, denn Bildungsqualität ist für alle da.
„Zusammenleben gestalten“
Das Zusammenleben der Zukunft soll für mich von mehr Gemeinsamkeit, Solidarität und
Leben im öffentlichen Raum geprägt sein. Immer mehr Menschen haben das Bedürfnis in
einer Gemeinschaft zu leben, gemeinsam Gärten zu bewirtschaften, sich gegenseitig zu
unterstützen und das gesellschaftliche Leben gemeinsam zu gestalten.
So können Projekte wie Gemeinschaftsgärten, Mehrgenerationenhäuser aber auch
Gemeinschaftswohnprojekte (wie zum Beispiel das KoDorf in Wiesenburg) verwirklicht werden.
Ein besonderes Beispiel für ein Gemeinschaftswohnprojekt, das ich hervorheben möchte, ist
das Konzept des ECO-Villages, das es ermöglichen soll in Bauherrengemeinschaft und durch
ökologische, ökonomische und nachhaltige Konzepte Bau- und Lebenshaltungskosten zu
senken und somit Wohnen auch für Familien erschwinglich macht.
„Alternatives Wohnen und Leben in einem modernen, alternativen Wohnprojekt beinhalten
Gemeinschaftsprojekte, die viele technische Errungenschaften und Innovationen in den
Bereichen Wassernutzung, Nahrung, Energiegewinnung, Car-Sharing, Sach-Sharing,
Abfallnutzung und andere, die zum Wohle jeden Bewohners von ECO-Village realisiert
werden. Der unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten entstehende alternative
Wohn- und Lebensraum, fördert langfristig unsere Gesundheit, sozialen Umgang miteinander
und gibt uns mehr Sicherheit. Wer darüber hinaus mehr Bewegung wünscht, bekommt vom
sportlichen Angebot der Siedlung, innen, wie auch außen, mehr Möglichkeiten, die eigene
Physis zu stärken: Innen der Fitnessraum im Zentralgebäude, Vereinsräume für Jung und Alt,
außerhalb Laufstrecken, Tischtennis, Beachvolleyball und weitere Trainingsplätze. Für die
Kleinen unter uns findet man gut ausgerüstete Spielplätze. Darüber hinaus findet man
weitere Orte der Begegnung, wie Jugend- und Seniorenplätze, Grillhütten, Picknickplätze,
Eisdiele, Café, kleine Wirtschaft. Eine lebendige Gemeinschaft zeichnet sich für uns aus,
wenn wichtige Projekte gemeinsam ins Ziel gebracht werden, sich gegenseitig geholfen wird.
Menschen ihre Fähigkeiten einbringen können zum Wohl aller und kulturelle Projekte
anfangen zu gedeihen. Gemeinsamer Wille zu feiern und Feste zu gestalten sind dann der
Ausdruck eines funktionierenden Gemeinschaftslebens. Räumlichkeiten und Platz sollen in
der Zentralanlage der Siedlung zur Verfügung stehen.“
Aber auch die Förderung von Kunst und Kultur gehört zum Zusammenleben. Ein
internationales Künstlerviertel / Künstlerhaus wäre sicherlich auch ein Tourismusmagnet für
Brandenburg und würde das kulturelle Leben der Stadt enorm bereichern. Dies könnte auch
in Form einer Tiny House Siedlung mit Gemeinschaftsateliers umgesetzt werden. Es könnten
Stipendien für Künstler (z.B. vorrangig aus Brandenburgs Partnerstädten) ausgelobt werden.
Internationale Filmtage, Kunst-/Theater-Projektwochen, Ausschreibungen, Kunstwettbewerbe
(wie zum Beispiel Undine), Festivals wie zum Beispiel eine Fête de la Musique (unter Beteiligung von Musikern
aus den Partnerstädten), oder ein Festival of Lights sind nur einige weitere Ideen zur
Erhöhung der kulturellen Vielfalt.
Zuletzt möchte ich noch eine Lanze brechen für die Jugendlichen in Brandenburg, denen es
an Begegnungsmöglichkeiten fehlt. So könnte Jugendzentren geschaffen werden, um diesen
Bedarf zu decken.
Bürger/in
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Brandenburg hat schon jetzt Charme durch die Altstadt mit der Havel. Dies zu erhalten, ist wichtig. Bereits vor 2035 sollte die Stadt klimaneutral werden, ihre ganze Energieversorgung aus regenrativen Quellen beziehen. Dazu gehört auch, den ÖPNV kostenlos und barrierefrei zu machen, den Autoverkehr stark zu reduzieren und Fahrrädern mehr Platz und eigene Wege zu geben.
Im Klimaschutzkonzept von 2016 wird behauptet, dass der Ausbau Erneuerbarer kontinuierlich steigt. Dies ist laut dem darüberstehenden Diagramm falsch, dort ist seit 2012 ein wesentlich geringerer Anstieg zu erkennen als davor. Wünschenswert ist, dass Sonnenenergie und Windkraft in der Region weiter ausgebaut werden, sodass Unabhängigkeit von Großkraftwerken besteht. Dazu gehört auch die Installation von Energiespeichern, zum Beispiel Quartiersspeicher für aus Stromüberschüssen gewonnene Wärme. Auch heißt es im Dokument, das Ziel sei die Reduktion der Emissionen auf etwa 5 Tonnen CO2-Äquivalente pro Einwohnerin 2050. Dies widerspricht ausreichenden Klimaschutzzielen, da die Emissionen dann nahe Null sein müssen, um eine Klimakatastrophe zu verhindern. Im deutschen Vergleich hat Brandenburg mit etwa 6,6 t / Einwohner eine gute Ausgangsposition. Selbst im Szenario „Ambitionierter Klimaschutz“ ist nur von 3,7 t / Einwohnerin 2050 die Rede.
Auch darüber hinaus kann Brandenburg nachhaltig werden, Abfall reduzieren, Betriebe, die recyceln, fördern.
Die Stadt kann offener und jünger werden, ohne wachsen zu müssen. Solange die Anbindung nach Berlin gut ist, Bildungseinrichtungen und Tätigkeiten hier attraktiver werden und Erholungsorte frei zugänglich bleiben, werden Familien hier bleiben und den Ort gestalten.
Rassismus ist leider ein bleibendes Problem. Es ist wichtig, dass die Einwohnenden Brandenburgs sich dessen bewusst sind und die Politik aktive Unterstützung für den Widerstand dagegen leistet. Institutionen sollten auf rechtsxtreme Strukturen untersucht und unter Umständen neu aufgebaut werden.
Schon die Gewährleistung von Grundrechten kann die Stadt als gutes Beispiel hervorheben, schon durch einfache Dinge wie die konstenfreie Toilettennutzung am Bahnhof.
Wassersport ist ein großes Potential, dass durch kleine Maßnahmen gefördert werden kann. Durch Kooperationen mit Schulen können junge Menschen die Begeisterung kennenlernen, zum Beispiel durch gemeinschaftliche Nutzung Bootsfahrten erschwinglich sein. Dies käme auch den ansässigen Vereinen zugute.
Bürger/in
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Erscheinungsbild: Die Stadt Brandenburg ist eine Stadt mit viel Wasser, Grün und alten Bäumen. Das sollte so bleiben – Grünflächen und Bäume sollten das Stadtbild auch 2035 prägen.
Deswegen: Das Packhofgelände sollte nicht bebaut werden. Es ist als Grünfäche am Wasser etwas ganz Besonders für die Stadt mit einem sehr hohen Freizeitwert.
Verkehr: Da die Innenstadt zunehmend mit PKW verstopft wird, wäre es höchste Zeit, andere Verkehrskonzepte umzusetzen. In der Innenstadt ist alles mit dem Fahrrad und zu Fuß erreichbar. Der Fahrradverkehr sollte gefördert werden. Es gibt mittlerweile viele Städte, die verstanden haben, daß es für die Lebensqualität nachteilig ist, immer mehr PKW in die Stadt zu holen (z.B. ->Barcelona, ->Gent) und deswegen andere umweltfreundliche Verkehrskonzepte entworfen haben.
Für den Busverkehr wären E-Buslinien angebracht, wie zum Beispiel in der Innenstadt von Wien- dort werden kleine, wendige E-Busse eingesetzt.
Kultur: Theater, Musikschule, Wredowsche Zeichenschule, die Kirchen und die freien Kulturschaffenden der Stadt bieten viel, das Angebot sollte auch 2035 bestehen. Eine Vernetzung der Kulturinstitutionen wäre wünschenswert, bessere Absprachen bei Veranstaltungen zum Beispiel oder mehr Zusammenarbeit.
Wirtschaft: Man sollte hinsichtlich wirtschaftlicher Überlegungen immer beachten, daß Kultur auch ein Wirtschafts- bzw. Standortfaktor ist und eine Stadt attraktiv und lebenswert macht.
Einkaufsmöglichkeiten: Am Bahnhof wäre ein Einkaufszentrum wünschenswert, auch hinsichtlich einer möglichst autofreien Innenstadt. Das EKZ in der St. Annen-Straße anzusiedeln war diesbezüglich eine schlechte Planung.
Freizeit: Brandenburg ist eine Wasserstadt mit einem hohen Freizeitwert.
Auf der Havel, dem Beetzsee und Breitlingsee sind leider immer mehr Motorboote unterwegs, oft mit viel Gestank, Lärm und zu hoher Geschwindigkeit. Hausboote nehmen überhand, sie werden immer größer und es werden immer mehr. Dabei sollten hier eher muskelbetriebene Boote gefördert werden, die leise sind und keine Abgase verursachen. Wünschenswert wäre eine Sperrung der Stadthavel im Bereich des Naturschutzgebietes für motorbetriebene Boote, also stadtauswärts zum Breitlingsee.